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„Zero Waste“ oder „Null Müll“ – wie geht das?

Zero Waste heißt übersetzt “null Müll”, aber auch “null Verschwendung“ und ist ein ganzheitliches Konzept, das darauf abzielt, Abfall möglichst komplett zu vermeiden. Bea Johnson aus Amerika ist die Initiatorin dieser Bewegung, die inzwischen auf der ganzen Welt Anhänger gefunden hat.

Abfälle bedeuten eine Verschwendung von Rohstoffen. Die Entsorgung verursacht zusätzlich Belastungen für Umwelt und Klima. Einsammlung, Transport, Behandlung – ja sogar das Recycling von Wertstoffen – benötigen zum Beispiel viel Energie und verursachen damit schädliche CO2 -Emissionen. Deshalb ist der beste Abfall derjenige, der gar nicht erst entsteht.

So wenig Müll wie möglich zu produzieren, ist in Deutschland auch bereits gesetzlich verankert. Im bundesdeutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz ist die Abfallvermeidung sogar als das wichtigste Gebot festgeschrieben. Diese Anforderung richtet sich an alle Bereiche der Gesellschaft. Noch sind wir von diesem hohen Ziel weit entfernt.

Ein Blick über den Tellerrand auf die Lösungsvorschläge der „Zero Waste“-Bewegung lohnt sich:

Für das Design und die Produktion werden folgende Anforderungen gestellt: 

die Produkte sollen langlebig und robust sein; sie sollen möglichst aus standardisierten Modulen und unter Verwendung von besseren und haltbareren Materialien hergestellt und wiederverwendbar sein. Ein Beispiel: Handys sollten aus Bauteilen bestehen, die reparierbar und leicht austauschbar sind, um möglichst lange Jahre nutzbar zu sein.

Auch wir Verbraucher*Innen mit unserer Konsum- und Wegwerfkultur sind bei „Zero Waste“ auf dem Prüfstand. Um Abfälle von Anfang an effektiv zu vermeiden, genügt es nicht, möglichst viele Dinge zu recyceln!

Die Aufforderung von „Zero Waste“ an Konsument*innen lautet deshalb, sich vor jedem Kauf eines Produktes an folgenden 6 Leitsätzen zu orientieren:

1. Rethink: überdenken, ob der Kauf eines Produktes wirklich notwendig ist. Stattdessen kann man zum Beispiel bei einem teuren Werkzeug, das selten gebraucht wird, prüfen, ob die Möglichkeit zur Ausleihe besteht.

2. Refuse: sich weigern, Dinge zu kaufen, zu nutzen oder auch geschenkt zu bekommen, die offensichtlich Abfälle verursachen, zum Beispiel Werbegeschenke oder Einwegprodukte.

3. Reduce: ist die Königsdisziplin: den eigenen Konsum kritisch prüfen und wo es möglich ist, den Kauf und Verbrauch von Dingen insgesamt deutlich zu reduzieren.

4. Reuse: Wieder- und Weiternutzen, zum Beispiel durch den Kauf von Second-Hand-Kleidung, Gebrauchtmöbeln oder die Nutzung von Mehrweggetränkeflaschen.

5. Repair: alles, was möglich ist, zu reparieren und damit lange vor dem Wegwerfen zu bewahren.

6. Recycle: Material und Gegenstände, die man nicht wieder benutzen, austauschen oder ablehnen kann, konsequent der Verwertung zuzuführen, zum Beispiel Papier, Verpackungen, Glas und Bioabfall.

Sie fühlen sich davon überfordert?  

Auch kleine Schritte helfen, Abfälle zu vermeiden.

Wie wäre es zum Beispiel, beim Einkauf von Getränken mit dem „Zero Waste“ oder „Null Müll“ – Modus zu starten?

Statt Einwegflachen zu kaufen, steigen Sie auf Mehrweggetränke um. Pfandflaschen aus Glas können immerhin bis zu 40mal wieder befüllt werden und sparen damit 40 Einweg–Plastikflaschen.

Diese sind zwar auch bepfandet, werden aber nur ein einziges Mal verwendet, bevor sie wieder eingeschmolzen werden müssen. Noch besser für die Umwelt ist ein Getränkesprudler, der Ihr Trinkwasser aus dem Hahn ganz ohne Abfälle veredelt.

Weitere Informationen und Tipps erhalten Sie auf unserer Facebookseite, telefonisch unter 02403/8766-353 oder schriftlich unter abfallberatung@awa-gmbh.de.