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Die Biotonne ist eine Wertstofftonne

Fehlwürfe in der Biotonne geben seit einiger Zeit großen Anlass zur Sorge. Bei regelmäßigen Untersuchungen des Bioabfalls werden hohe Anteile an falschen Inhaltstoffen festgestellt. Diese sind z.B. Plastiktüten, Verpackungen, Glas und Restabfälle. Wieder zurück in das Bewusstsein der Bürger*innen gehört deshalb: in den Biotonnen wird mit dem Bioabfall ein wertvoller Rohstoff eingesammelt.

Bundesweite Kampagne

Seit 2019 beteilige wir uns – zusammen mit dem ZEW (Zweckverband Entsorgungsregion West) – an der bundesweiten Kampagne #wirfuerbio. Das Ziel ist klar: Biotonnen-Nutzer*innen über die Missstände informieren, für Probleme zu sensibilisieren und eine Verbesserung der Bioabfall-Qualität zu erzielen.

In unseren Anlagen verarbeiten wir die eingesammelten Bioabfälle zu Biogas und Kompost. Während wir aus dem Biogas Energie gewinnen, dient der Kompost als Bodenverbesserer und Dünger in Landwirtschaft, Gemüse- und Gartenbau. Der Kompost muss dafür den strengen Kriterien der Bundesgütegemeinschaft Kompost genügen. Voraussetzung für eine gute Kompostqualität ist, dass Sie den Bioabfall bereits in der Küche und in der Biotonne sorgfältig getrennt von anderem Müll sammeln.

Dos and Don’ts zur Biotonne

Schalen und Reste von frischem Obst und Gemüse, auch mal verdorbene Lebensmittel, Essensreste und Brot: das alles sind beste Bioabfälle. Diese sind in der Regel nass, schmierig und können auf Dauer riechen oder Schimmel ansetzen. Natürlich sollen die Bioabfälle möglichst weder den Sammeleimer in der Küche noch die Biotonne verschmutzen.

Zeitungspapier hält die Biotonne sauber

Zeitungspapier (keine bunten Anzeigenprospekte) eignet sich hervorragend, um Bioabfälle einzuwickeln. Mehrere Lagen davon binden Feuchtigkeit und schützen den Sammeleimer in der Küche vor Schmierfilmen. Gut eingepackt halten Sie so auch die Biotonne sauber. Zeitungspapier wird aus Holzfasern hergestellt und verrottet problemlos bei der Kompostierung.

Tüten aus Packpapier, die als Bioabfallbeutel im Handel erhältlich sind oder Küchenpapier sind ebenfalls zum „Einpacken“ von Bioabfall geeignet. Tragen diese den „Blauen Engel“, wird zusätzlich die Umwelt geschont.

Plastiktüten weglassen!

Es ist verboten, Plastiktüten zum Einpacken der Bioabfälle zu nutzen und diese in der Biotonne zu entsorgen! Plastiktüten kompostieren nicht. Im Gegenteil, sie stören die Verarbeitung der Bioabfälle erheblich und lassen sich maschinell herausholen. Eine Aussortierung von Hand ist ebenfalls nicht möglich und auch nicht zumutbar. Was nicht mit erheblichem Aufwand herausgesiebt werden kann, landet – in kleinen Fetzen – mit dem Kompost auf Äckern, Wiesen und in Gärten. Dort zerfällt das Plastik durch den Einfluss der Witterung zu Mikroplastik. Es belastet und gefährdet die Umwelt dann langfristig. Das Gleiche gilt leider auch für als „kompostierbar“ gekennzeichnete Biokomposttüten: auch diese bilden eine Quelle für Mikroplastik und landen so ebenfalls in unseren Nahrungsketten. Auch Bioplastiktüten dürfen deshalb nicht in die Biotonne! 

Tierstreu ist verboten!

Tierstreu ist zwar häufig organischer Herkunft, stellt aber in der Biotonne ein Hygieneproblem dar. Kot und Urin von Haustieren können mit Krankheitskeimen belastet sein und manche Krankheiten und Parasiten von Haustieren sind auch auf den Menschen übertragbar. Aus Gründen der Sicherheit und Hygiene sind deshalb Tierstreu, Kot und Urin (insbesondere von fleischfressenden Tieren) in der Biotonne verboten. Diese gehören stattdessen in die Restmülltonne.

Doch was tun, wenn das Volumen der vorhandenen Restmülltonne für Tierstreu nicht ausreicht? Beantragen Sie eine größere oder weitere Restmülltonne, wenn regelmäßig mehr Tierstreu anfällt, als Ihre Restmülltonne fasst. Eine Alternative: Besitzer von nachweislich gesunden, pflanzenfressenden, kleinen Nagetieren dürfen die Streu im eigenen Garten kompostieren. Gemischt mit Pflanzen- und Gemüseabfällen können sie in einem geschlossenen Thermo-Komposter zu Kompost verrottet und im Garten ausgebracht werden.

Voll daneben! – Verpackungen, Restmüll, Elektrogeräte und Batterien in der Biotonne

Verpackungen – mit oder ohne Essensreste – haben in der Biotonne nichts zu suchen, sie verrotten nicht! Insbesondere Glas und damit Scherben bilden gefährliche Störstoffe. Metalle können mit anderen Stoffen im Bioabfall zu schädlichen chemischen Verbindungen reagieren können.

Auch Windeln, Asche, Kehricht oder Staubsaugerbeutel verursachen ebenfalls Probleme und gehören in den Restmüll. In Aschen sind schädliche Schwermetalle angereichert, die den Kompost mit Schadstoffen belasten. Die Plastikfolie aus den Windeln und anderen Fehlwürfen verschärft das Mikroplastik-Problem, während mineralische Bestandteile aus dem Kehricht die Kompostierung hemmen und den Kompost verschmutzen. Auch Elektrogeräte und Batterien sind im Bioabfall tabu! Hier besteht ebenfalls die Gefahr, dass Schadstoffe und Chemikalien in den Bioabfall geraten.

Beratungsangebot

Es gibt Gründe, warum Biotonnen falsch befüllt werden.

Ein Grund ist die Unwissenheit über den Zweck der Biotonne, die richtige Sortierung und Verarbeitung der Bioabfälle. Hier helfen unsere Kolleg*innen der Abfallberatung gerne weiter – telefonisch und persönlich vor Ort, mit Sortierhilfen in vielen Sprachen und weiterem Infomaterial.

Eine weitere Ursache kann eine ungenügende Ausstattung mit Abfallgefäßen vor Ort sein. Auch hier beraten wir gerne.