Werkzeug

Reparieren und Wertschätzen statt wegwerfen

16. Oktober – internationaler Tag der Reparatur

Früher ging es nur darum, Abfälle schadlos zu beseitigen. Inzwischen hat man erkannt, dass Abfälle wertvolle Rohstoffe sind. Diese können effektiv recycelt werden, um natürliche Ressourcen zu schonen. In Zukunft soll auch verhindert werden, dass noch funktionsfähige Produkte vorzeitig zu Abfall degradiert werden. Nachgewiesenermaßen entlastet die längere Nutzung, z.B. durch reparieren von Konsumprodukten Umwelt und Klima deutlich.

Gemäß den Zielen des bundesdeutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) steht die Vermeidung von Abfällen an erster Stelle, gefolgt von der Wiederverwendung. Erst an dritter Stelle das Recycling, danach die sonstige Verwertung und als Schlusslicht die Beseitigung von Abfällen. In dieser Hierarchie-Abstufung soll schon heute mit Abfällen verfahren werden.

Nutzungsdauer verlängern mit der AWA GmbH

Die gesetzliche Forderung nach Weiter- und Wiederverwendung soll den Lebenszyklus von Konsumgütern verlängern. Unbestritten ist, dass viele Gebrauchsgegenstände deutlich länger genutzt werden könnten. In breiten Teilen unserer Überflussgesellschaft gilt schneller Konsum und eine Ex- und Hopp Mentalität immer noch als Statussymbol. Aber das ist im Angesicht wachsender Müllmengen und in Zeiten schwindender Ressourcen nicht mehr zeitgemäß. Längst gibt es eine neue Bewegung, die eine neue „Kultur der Reparatur“ fordert. Viele Menschen initiieren und nutzen Second-Hand-Kaufhäuser, Tausch- und Verschenk-Märkte sowie Sharing-Plattformen für die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen oder Werkzeug-Geräten.

Die AWA GmbH plant daher zurzeit eine eigene Plattform, die eine Nutzungsverlängerung von Gebrauchsgütern sowie die Vermeidung von Abfällen zum Ziel hat.

In einer online-basierten Datenbank bieten ehrenamtliche Initiativen sowie gewerbliche Betriebe in der Region in Form von Dienstleistungen und Waren Reparaturen, Verleih, gemeinsame Nutzung sowie Second-Hand-Verkauf an. Möglichst ortsnah sollen Nutzer*innen der Plattform fündig werden, wenn zum Beispiel die Kaffeemaschine streikt, die Jeans einen neuen Reißverschluss benötigt oder das Laptop ein Update braucht. Selbstverständlich informieren wir, sobald die Datenbank an den Start geht.

Reparieren statt neukaufen

Gerade bei Elektrogeräten gibt es viel Handlungsbedarf. Wenn bei einem Gerät nur ein Bauteil defekt ist, stellt sich die Frage: Lässt sich das Gerät reparieren und was kostet es? Der Anteil an Elektroschrott steigt ständig, da im Niedrigpreissegment häufig direkt ein neues Gerät gekauft wird,.

In Deutschland fällt zurzeit jährlich eine Gesamtmenge an Elektroschrott in Höhe von rund 1,8 Mio. Tonnen an. Pro Person entspricht dies dem Gewicht von 19,4 kg. Fachleute gehen davon aus, dass sich in dieser Menge ein hoher Prozentsatz an Geräten verbirgt, der durch einfache Reparaturen wieder flott gemacht und weiter genutzt werden könnte.

Neustart der Repair-Cafés

Manche Geräte lassen sich einfach reparieren – etwa, wenn am Staubsauger ein defekter Schlauch ausgetauscht werden muss. Ersatzteile sind insbesondere bei Markenprodukten meist gut zu bekommen. Manchmal ist es jedoch schwierig, einen passenden Reparaturservice zu finden.

Hier bietet sich ein sogenanntes Repair-Café an. Über 660 Repair-Cafés gibt es bereits in Deutschland. Repair-Cafés gehören zum „Netzwerk Reparatur-Initiativen“. Ehrenamtliche, handwerklich ausgebildete und begabte Helfende kümmern sich im Repair-Café gemeinsam mit den Besitzern um kaputte Geräte, helfen bei der Reparatur und reduzieren so unnötigen Elektro-Schrott.

Das Repair-Café, initiiert und unterstützt durch die AWA, findet erstmalig dieses Jahr wieder statt am Samstag, den 20. November 2021 von 10 bis 13 Uhr im „Grube Anna Bergbau Informationszentrum (GABI)“, Herzogenrather Staße 100 in 52477 Alsdorf. Wer seinem (transportablen) Elektrogerät mit Defekt die Chance auf Reparatur und ein längeres Leben geben möchte, ist eingeladen, vorbei zu kommen.

Auch das Repair-Café in Eschweiler wird Anfang 2022 wieder in den Räumen des „Ömmesönz“ – Ladens, Langwahn 86, 52249 Eschweiler, stattfinden. 

Fragen?

Bei Fragen hilft Ihnen unser Team der Abfallberatung gerne weiter.

   +49 2403 / 87 66 353