Wer viele Laubbäume und Sträucher in seinem Umfeld hat, kennt das Problem: Laub fällt im Herbst in großen Mengen an. Der Transport zu den passenden Entsorgungsmöglichkeiten, wie unsere Entsorgungszentren oder die Kompostierungsanlage, wird dann auch mal zur logistischen Herausforderung.
Ersparen Sie sich diese Wege und lassen Sie einfach die Natur in Ihrem Garten wirken oder sorgen Sie für einen Unterschlupf zum Überwintern für Tiere!
Rechen- und Rasenmäher statt Laubsauger
Heute sind immer mehr Laubsauger und -bläser im Einsatz. Neben dem gehörigen Lärm ziehen oder blasen sie auch weg, was nicht fest verankert ist – oftmals auch leider zahlreiche Kleintiere. Ist ein Häcksler im Laubsauger, haben die Tiere kaum noch eine Überlebenschance. Zusätzlich wird dem Boden seine Deckschicht geraubt, die einen natürlichen Frostschutz bildet. Wesentlich schonender ist es, das Laub weg zu rechen.
…und Laub kann noch mehr!
Laubschicht zur Unterdrückung von Wildkräutern
Eine 2-3 cm dicke Schicht Blätter wirkt wie Mulch und unterdrückt Wildkräuter im Beet oder unter Büschen und Bäumen. Nutzen Sie mit dem Rasenmäher zerfasertes Laub, um eine gute Deckschicht zu erhalten.
Laub als Kälteschutz für empfindliche Pflanzen
In der Natur geschieht es von selbst: Unter einer Laubschicht, die sich im Laufe des Winters durch die Arbeit der Mikroorganismen immer mehr zersetzt, überwintern zahlreiche Pflanzen. Das Laub bildet eine wärmende Decke für die Pflanzen darunter.
Nutzen Sie dies im eigenen Garten und bedecken Sie die Wurzeln empfindliche Pflanzen mit einer 10 cm dicken Schicht aus Laub. Streuen Sie etwas Kompost oder lockere Erde darüber, damit das Laub nicht verweht. Sollte das Laub im Frühjahr nicht vollständig verrottet sein, entfernen Sie es vorsichtig, damit junge Triebe durchkommen können.
Laub als Humus-Lieferant im Gemüsebeet
Blätter, die Sie locker in die obersten Bodenschichten des Gemüse- oder Staudenbeetes einarbeiten, verrottet über den Winter zu feinkrümelige Erde und wirkt als Dünger.
Laubkompost
Sie haben die Möglichkeit, selbst zu kompostieren? – Stellen Sie mit zerfasertem Laub und Rasenschnitt einen Kompost herstellen, der sich im nächsten Jahr hervorragend als Dünger einsetzen lässt. Bitte verwenden Sie hierzu aber keinesfalls befallene Blätter (Rost, Mehltau o.ä.)!
Nicht alles Laub eignet sich hierfür gleichermaßen gut: Die Blätter von Hainbuche, Esche, Eberesche, Haselnuss, Ulme, Weide, Akazie, Birke, Buche, Ahorn, Linde und von allen heimischen Obstbäumen eignen sich gut für den Kompost. Das Laub von Rosskastanie, Walnuss, Platane, Pappel, Ginkgo und Eiche eignet sich hingegen nicht. Sie enthalten Gerbstoffe, die die Verrottung verlangsamen. Es ist empfehlenswert diese Blätter getrennt zu kompostieren.
Die gewonnene Lauberde ist sehr feinkrümelig und hat in der Regel einen sauren pH-Wert. Sie eignet sich am besten für Moorbeetpflanzen wie Rhododendron und Azaleen. Fügen Sie bei der Kompostierung Algenkalk hinzu, um einen neutralen Kompost zu erhalten. Weitere Infos zur Herstellung von Lauberde erhalten Sie bei MDR Garten.
Laub- und Holzhaufen als Unterschlupf für Tiere
Ein schützendes Winterquartier ist wichtig für Tiere, die im Garten überwintern. In Privatgärten finden sie zwischen penibel gepflegten Rasenflächen, Steinen, Kübelpflanzen und Betonmauern keinen geeigneten Unterschlupf. Wer Wildtieren Schutz und Nahrung bieten möchte, sollte seinen Garten naturnah gestalten und an geschützten Stellen wie Mauern, Hecken oder unter Büschen und Bäumen auch schon einmal eine kleine Anhäufung von Laub, Steinen oder Holz zulassen.
Wie ein Igelunterschlupf gebaut wird, veröffentlichen wir in einem unserer nächsten Beiträgen.
Weitere Fragen beantworten Ihnen auch gerne unsere Kolleg*innen der Abfallberatung!